Die fortschreitende Digitalisierung und die daraus entstehenden neuen Arbeitsformen machen deutlich, dass die Umsetzung unlängst bekannter Führungsgrundsätze erforderlicher ist denn je. „Nichtführen“ und alte Vorgehens- und Denkweisen, das, was bislang noch irgendwie trotzdem ging – wie z.B. der beste Fachmann ist die Führungskraft, rhetorisch eloquente Selbstdarsteller oder Führungskräfte, die sich nicht in ihre Mitarbeiter hineinversetzen können und denen Gefühle wie Angst und Ärger einfach nur lästig sind – führt in den Unternehmen zu immer mehr Schwierigkeiten im Miteinander.

Die Menschen erbringen eine verminderte Arbeitsleistung, sind demotiviert und schlimmstenfalls werden sie auch noch krank. All das produziert hohe Kosten für die Unternehmen. Und das nur, weil wenige wichtige Grundsätze im Unternehmen nicht gelebt werden.

Wir brauchen keine neue Form der Führung, sondern die Umsetzung lange bekannter Erkenntnisse, wie Führung gut gelingt.

Unternehmen wie „Henkel“ und die „Siegwerke“ bestätigen, dass wir nichts Neues brauchen. Die Erkenntnisse, was Menschen in Unternehmen brauchen, um motiviert und leistungsstark zu sein, sind schon lange da. Es ist nun allerdings dringlicher denn je diese Erkenntnisse auch tatsächlich anzuwenden und umzusetzen.
Die Menschen in Unternehmen brauchen

1. Sinnstiftung
(Wozu mache ich das, was ich hier mache und entspricht das meinen Werten?)

2. Selbstverantwortliches Handeln, in dem größtmöglichen Rahmen, den der Mensch selbst bewältigen kann und möchte. Manche Menschen möchten klar umrissene Aufgaben und andere einen kreativen Handlungsspielraum.

3. Anerkennung erst mal in Form von Geld. Die Grundbedürfnisse wollen mehr als gedeckt sein, außerdem ist dies auch eine Form der Wertschätzung.
Doch noch wichtiger – nach Deckung der Grundbedürfnisse – ist die Anerkennung des täglichen Tuns, der persönlichen Fortschritte, die gegenseitige Begeisterung und der Umgang mit Fehlern.

Dazu braucht man als Führungskraft nicht Superman oder Superwoman zu sein, wie oft geglaubt. Eigentlich ist es ganz einfach, es braucht nur Hirn, Herz und Haltung dazu – also emotionale Intelligenz. Mit einem bewussten Verstand und einer wohlwollenden Haltung den Menschen gegenüber löse ich jede schwierige Situation. Dumm ist nur, dass uns ganz gerne alte Verhaltensmuster dabei im Weg stehen, was das folgende Beispiel aufzeigt.

Ein Team von Führungskräften, was ich seit geraumer Zeit bei der Konfliktbewältigung begleite, hat gemeinsam vereinbart, dass sie aufhören übereinander zu reden und stattdessen Unstimmigkeiten direkt mit der betroffenen Person klären. Soweit so gut. Angekommen im Alltag gab es gleich am nächsten Tag eine Situation, in der die Vereinbarung vergessen schien und man wieder lustig übereinander sprach und zu einer Eskalation der Situation beitrug. Gut, dass wir derzeit so eng zusammenarbeiten, die Verhaltensweisen schnell deutlich wurden und abschließend gut geklärt wurden.

Ja, neben dem Kennen der einfachen Grundsätze bedarf es im persönlichen Alltag erst mal der intensiven Übung. Aber das Ergebnis lohnt sich.

Mehr dazu im Workshop:
Emotional führen: Lästig oder die Lösung?
8. September 2016, 15:45 Uhr
Seien Sie dabei, ich freue mich auf Sie!